Sprache - Japanisch

Die japanische Sprache wird von ca. 127 Mio. Menschen gesprochen und entspricht damit 2,4 % der Weltbevölkerung. Außer im Land selbst wird Japanisch noch in den USA und in Südamerika gesprochen. Diese Tatsache hat einen geschichtlichen Hintergrund, denn zum Ende des 19. und bis Mitte des 20. Jahrhunderts wanderten viele Japaner aus. Die Ursprünge der japanischen Sprache sind bis heute nicht geklärt. Man stellte aber fest, dass eine Ähnlichkeit zu den Ryukyu-Sprachen besteht, die auf den Ryukyu-Inseln gesprochen werden.  

Das Japanische wird in fünf Sprachstufen aufgeteilt, so dass man während des Geschichtsverlaufs hier deutliche Unterschiede feststellen kann. Begonnen hat die Sprachentwicklung mit dem Altjapanischen in der Nara-Zeit (710 bis 794) und wechselte dann in der Heian-Zeit in das Klassischjapanische (794 bis 1185). Darauf folgte das Mitteljapanische während der Kamakura- und Muromachi-Zeit. Die Edo-Zeit (1603 bis 1868) brachte das Neujapanische hervor und die Meiji-Zeit (1868 bis 1912) schließlich das Gegenwartsjapanisch.       

Die japanische Sprache hat sich relativ selbstständig entwickelt. Trotzdem gibt es Ähnlichkeiten zum Koreanischen, vorallem in der grammatischen Struktur und der Partikelsetzung. Im Wortschatz findet man jedoch keine Übereinstimmungen, so dass hier keine Zuordnung dieser Sprachgruppe erfolgen kann. Obwohl die japanische Schrift chinesische Schriftzeichen und somit auch chinesische Begriffe enthält, unterscheiden sich die Grammatik und Aussprache wieder stark voneinander.

Eine wichtige Rolle spielt in der japanischen Sprache die Höflichkeitssprache, die wörtlich als respektvolle Sprache übersetzt wird. Sie wird im Japanischen Keigo genannt und gilt als Zeichen des Respekts, sowie der eigenen Bescheidenheit gegenüber dem Gesprächspartner. Die japanische Höflichkeitssprache ist sehr nuancenreich und verwendet fließende Übergänge. Man unterscheidet dabei zwischen zwei Höflichkeitsebenen. Die erste Ebene wird als Uchi-Soto-Beziehung bezeichnet und stellt die innen-außen-Beziehung des Sprechers dar. Sie bezieht sich nicht nur auf seine eigene Bescheidenheit, sondern auch auf sein Umfeld, wie Familie und Firma z.B. gegenüber einem Kunden.

Die zweite Höflichkeitsebene besteht innerhalb des Uchi-Kreises und zeigt sich im respektvollen Verhalten gegenüber Höhergestellten im Beruf oder älteren Familienmitgliedern. Die japanische Höflichkeitssprache wird vornehmlich im Beruf, der Politik und bei offiziellen Anlässen verwendet. Viele Japaner benutzen Keigo in Form von festen Formulierungen, beherrschen aber oft nicht aus freien Stücken diesen Ausdrucksstil.