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Religionen in Japan

Die Religionen in Japan waren zu jeder Zeit vielfältig und es fanden dementsprechend auch Vermischungen unter den Religionen statt. Die bedeutendsten Religionen sind der Buddhismus und der Shintoismus. Der Buddhismus erreichte Japan zwischen dem 5. und 6. Jahrhundert aufgrund chinesischer Einflüsse. Weitere Religionen, die Japan aus China erreichten, waren der Daoismus und der Konfuzianismus. Das Christentum nahm in Japan eher eine unbedeutende Stellung ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Japaner sehr tolerant gegenüber anderen Religionen, so dass sich viele neue Sekten bildeten.  

Der Buddhismus kommt ursprünglich aus Indien und ist aufgrund seiner vielen Anhänger die viertgrößte Religion weltweit. Sein Verbreitungsgebiet ist insbesondere Süd- und Ostasien. Diese Religion nimmt ihre Lehren vom Begründer des Buddhismus, Siddhartha Gautama, der von 563 v. Chr. bis 483 v. Chr. gelebt hatte. Er gilt als Buddha, wörtlich Erwachter, der die buddhistischen Lehrsätze aufstellte und sie bis zu seinem Tod in Nordindien verbreitete. Die Lehre des Buddhismus sieht alle Lebewesen in einem ständigen Kreislauf, der von Leid und Wiedergeburt (Reinkarnation) geprägt wird.

Durch Erkenntnis und Freiwerden von allen menschlichen Lastern wie Begierden, Wünschen und Bindungen kann der Mensch von diesem ewigen Kreislauf (Samsara) erlöst werden. Die Erkenntnisse des Buddhismus werden auch als die vier edlen Wahrheiten bezeichnet. Unter anderem muss ein Buddhist über den achtfachen Pfad auf den Weg zu einem tugendhaften und bedachten Lebenswandel gelangen. Das Ziel des Buddhismus ist ein durch geistliches Erwachen zu erreichendes Nirwana. Das Nirwana kennzeichnet den Austritt aus dem endlosen Kreislauf.

Der Shintoismus, kurz Shinto genannt, ist eine der Religionen, die nur in Japan ausgeübt wird. Der Begriff Shinto heißt übersetzt Weg der Götter und vereint eine Vielzahl von Religionskulturen und Glaubensrichtungen. Die Religion wendet sich an die japanischen Gottheiten (kami), die in der Natur in Form von Bäumen, Bächen, Bergen oder Naturgeistern zu finden sind, aber ebenso in Gestalt von Menschen vorkommen können. Der Shintoismus wird daher auch als polytheistische Religion bezeichnet. In den sogenannten Shinto-Schreinen werden die Gottheiten verehrt.

Im Japanischen steht der moderne Begriff "shukyo" für religiöse Lehre. Man versteht Religion in Japan als eine Mischung aus unterschiedlichen Lehren des Buddhismus, den japanischen Gottheiten (kami) und deren Regeln und Vorschriften, sowie mit dem Buddhismus verbundene chinesische, indische und koreanische Götter. In der Meiji-Zeit (1868 bis 1912) ordnete man aufgrund gesetzlicher Bestimmung die religiösen Vermischungen und teilte sie in Buddhismus und Shinto auf.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die gesetzliche Grundlage für diese religiöse Trennung wieder aufgehoben. Nimmt ein Japaner den Dienst eines buddhistischen Mönchs an, gilt er als Buddhist, wenn er aber eine Geldspende dem Schrein zuführt, wird er zu den Shintoisten gezählt. Heute sind aus diesem Grund offiziell etwa 85 %  der Japaner Buddhisten und 90 % Shintoisten. Die Mehrheit der Japaner sagen allerdings, dass sie keiner Religion angehören.