Japanische Geschichte: Heian Zeit

Die Heian-Zeit wurde nach der gleichnamigen Stadt Heian bezeichnet und ging von 794 bis 1185. Diese Epoche in der japanischen Geschichte wird auch die goldene Heian-Zeit genannt. Zu Beginn dieser Zeit wurde die Hauptstadt in das heutige Kyoto verlegt und der Kaiserhof zog in den Palast Heian ein. Dadurch lockerte sich die Verbindung zu China und war weniger intensiv, was der eigenen kulturellen Entwicklung zugute kam.

Diese geschichtliche Zeit in der japanischen Entwicklung bereicherte die eigene japanische Kunst und Kultur in hohem Maße. Auch am Hofe wurde sie besonders gepflegt. Die Literatur nahm einen hohen Stellenwert bei den Hofdamen ein, die z.B. das Kopfkissenbuch von Sei Shonagon lasen. Diese Schriftstellerin war selbst Hofdame am Kaiserhof und schrieb dieses Tagebuch über 9 Jahre lang.  

Der Kaiser Kammu war anfangs an der Macht, wurde dann aber immer mehr von der Familie der Fujiwara abgelöst. Diese nahmen durch eine geschickte Heiratspolitik an Macht zu. Ihre Töchter verheirateten sie an Kaiser, die ebenfalls Macht und Einfluss besaßen. Die Heian-Periode war geprägt von vielen verschiedenen Kaiserhöfen zur gleichen Zeit, die ihr Gefolge hatten.

Schließlich wurde das Land neu geordnet und dem privaten Grundbesitz zugeordnet. Durch diese neue Regelung nahm die Kontrolle des Kaiserhofes immer mehr ab. Dies führte zu einem machtvollen Auftreten der Kriegerklans. Es folgten in der Mitte des 12. Jahrhunderts Konflikte zwischen einflussreichen Adligen, die mit militärischen Mitteln in blutigen Kämpfen endeten. Zwei große, bedeutende Kriegerfamilien waren Minamoto und Taira. Nach einer mißglückten Entführung des Tenno wurde die Familie Minamoto von den Taira geschlagen. Jahre später endete die Macht der Taira mit der sogenannten Seeschlacht von Dannoura. Der Kommandant Yoritomo setzte eine Militärverwaltung, auf japanisch bakufu, ein, die ihren Sitz in Kamakura hatte.