Japanische Geschichte: Die Moderne

Die Moderne Japans begann mit der Meiji-Zeit im Jahre 1868, als der Tenno Mutsuhito regierte. Seine Herrschaft dauerte von 1868 bis 1912. Die Anfänge der Modernen Zeit waren geprägt von der Meiji-Restauration, die aus einem Feudalstaat das moderne Kaiserreich Japan schuf. Damit endete auch die Herrschaft der Tokugawa und gleichzeitig fielen die alten politischen Strukturen.

In dieser Zeit erhielt Japan eine Verfassung, die sogenannte Meiji-Verfassung, die 1890 in Kraft trat. Der Grund für diese neuen Schritte war die Öffnung Japans gegenüber den europäischen Ländern und den USA. Mit diesen Ländern pflegte man wichtige, wirtschaftliche sowie politische Beziehungen. Man schickte japanische Studenten nach Europa, damit sie an den Universitäten neues technisches Fachwissen erlernen sollten. Das Land Japan erreichte den technologischen Fortschritt des Westens sehr schnell.

Sowohl die Wirtschaft als auch die Rüstungspolitik erstarkten in dieser Zeit und Japan wurde wichtigste Macht im asiatischen Raum. Im chinesisch-japanischen Krieg siegten die Japaner 1895 über die Chinesen und 1905 gewannen sie auch den russisch-japanischen Krieg. 1912 starb der Kaiser Mutsuhitos, und es begann eine neue Zeit in der japanischen Geschichte.

Es folgte 1914 der erste Weltkrieg, bei dem Japan sich mit den Alliierten verbündete. Mit dem Friedensvertrag von Versailles bekamen die Japaner die deutschen Kolonien in China. Die Weltwirtschaftskrise traf ab 1920 auch Japan. In dieser schweren Zeit versuchte man, andere Wirtschaftssektoren zu fördern und es bildete sich eine Art Mischkonzern (Zaibatsu), der sehr einflussreich war. 

Japan besetzte nach der Oktoberrevolution die russische Hafenstadt Wladiwostok am Japanischen Meer sowie andere Teile, um sie für militärische Zwecke zu nutzen. Dieses Vorhaben misslang und Wladiwostok wurde von den Russen im Oktober 1922 zurückerobert. Ab 1926 regierte der Tenno Hirohitos und läutete die Showa-Zeit ein. Seine Regierungszeit endete mit seinem Tod im Jahre 1989.

Die Showa-Zeit, auch die Ära des erleuchteten Friedens genannt, war sehr stark imperialistisch geprägt. Nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki erklärte der Tenno am 14.08.1945 die Kapitulation und das Kriegsende. Es folgte die Besetzung Japans durch die Vereinigten Staaten von 1945 bis 1951. Ab 1956 verbesserten sich die Beziehungen Japans mit seinen Nachbarn, wie der Volksrepublik China und der Sowjetunion, wieder. Japan gehörte nun den Vereinten Nationen an. Die technologische und wirtschaftliche Entwicklung gewann in Japan immer mehr an Bedeutung und war in der Zeit von 1960 bis 1970 sehr erfolgreich.

Mit dem Tod von Tenno Hirohito 1989 und der Regierungsübernahme seines Sohnes Akihito begann die Heisei-Zeit. Es folgte eine sehr turbulente Zeit, die geprägt war von politischen Machtwechseln und einem wirtschaftlichen Abschwung. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts stabilisierte sich die Lage wieder.