Japanische Geschichte: Das imperialistische Japan

Das imperialistische Japan war geprägt durch das Protektorat Korea, das seit 1905 unter japanischer Herrschaft stand und 1910 als Kolonie ganz zu Japan gehörte. Weitere Gründe für einen imperialistischen Herrschaftsstil war die Einflussnahme über die Mandschurei (heute Nordostchina), die im Nordosten der Volksrepublik China liegt. Eigentlich war die Mandschurei von den Russen besetzt. Aus diesem beiderseitigen Interessenkonflikt entstand 1904 der Russisch-Japanische-Krieg, der für die Japaner siegreich verlief. 

Das imperialistische Japan sicherte sich in der Mandschurei Rohstoffe, um sie mit der südmandschurischen Eisenbahn über Korea nach Japan zu transportieren. Die Japaner konnten die Mandschurei bis 1932 für sich gewinnen. In diesem Zusammenhang kam es 1931 zu der Mandschurei-Krise, welche ein Konflikt zwischen Japan und China darstellte. Schließlich folgte 1937 der zweite Japanisch-Chinesische-Krieg, bei dem Japan in China die Kontrolle übernahm und der erst im September 1945 endete.

Im ersten Weltkrieg trat Japan auf der Seite der Alliierten in den Kampf ein. Während dieses Krieges hatten Frankreich und Großbritannien den Japanern das 1914 eroberte, deutsche Gebiet Kiautschou in der Provinz Shandong versprochen. Auf Grundlage des Versailler Vertrages erhielt Japan die deutschen Kolonien in China. Diese Regelung traf bei den Chinesen auf Widerstand und anti-japanische Strömungen, die zu der Bewegung des vierten Mai 1919 führte. Das hatte zur Folge, dass die USA und China den Versailler Vertrag nicht unterzeichneten.

Die Weltwirtschaftskrise der 20er Jahre traf auch Japan. Durch eine wirtschaftliche Umstrukturierung erholte sich das Land ab 1930 wieder. Zu dieser Zeit trat eine Gruppe von mächtigen Finanzleuten auf, die sich für Aufrüstung und Erweiterung des japanischen Einflussgebietes einsetzten. Japan wollte 1918 Sibirien einnehmen und später folgte eine Besetzung der russischen Hafenstadt Wladiwostok, die am Japanischen Meer liegt. Die Russen konnten die Hafenstadt schließlich zurückgewinnen, woraufhin die Japaner im eigenen Land aufbegehrten. 

Mit dem Herrschaftswechsel kam 1926 Hirohito an die Macht und es begann die Showa-Zeit. Er verteidigte die Ansprüche in Korea, konnte aber im Westen kein Gehör für die weitere Einflussnahme auf chinesischem Territorium finden. Schließlich nahm 1940 eine Zentralorganisation die politische Macht in die Hand. 1933 trat Japan aus Protest aus dem Völkerbund aus. 1937 kam es zum Zweiten Japanisch-Chinesischen-Krieg, bei dem Japan sein starkes Expansionsbestreben verfolgte. Die Großostasiatische Wohlstandssphäre entstand 1940, die die japanische Vormachtstellung im ostasiatischen Raum demonstrieren sollte.