Japanische Geschichte: Meiji-Zeit

Mit der Meiji-Zeit ("erleutete Herrschaft") endete die Herrschaft der Tokugawa-Shogune, und es erfolgte die Machtübernahme durch den Tenno Mutsuhito im Jahre 1868, die bis 1912 reichte. Die Meiji-Zeit war somit die Herrschaftszeit des Kaisers Mutsuhito. Mit diesem Kaiser erfolgte eine Zusammenführung der Macht, die seitdem wieder beim Tenno lag. Trotzdem war noch eine Gruppe von früheren Samurai politisch aktiv. Erst mit einer Erklärung des Tenno vom 03.01.1868 konzentrierte sich die Macht wieder am Kaiserhof. Nach einem Putsch kam es zum Boshin-Krieg, der mit einer Kapitulation des Shogunats endete und Japan eine positive Wendung brachte.    

In der Herrschaftszeit des Tenno wurde aus dem feudalistischen Japan ein modernes Kaiserreich Japan. Die sogenannte Meiji-Restauration erneuerte die politischen Strukturen und das Land öffnete sich gegenüber dem Westen. Durch die Öffnung zum europäischen Ausland und zu den USA wollte sich Japan dem technologischen Wissensstand anpassen. Die politischen Beziehungen wurden intensiviert und gefördert.

Ein Grund für diese Wandlung in der japanischen Außenpolitik war die Angst vor einer Kolonisierung, die mit der Konvention von Kanagawa 1854 verstärkt wurde. Die Konvention nötigte die Japaner, zwei ihrer wichtigen Häfen für den Handel mit den USA zu öffnen. Trotz dieser erfolgreichen Erneuerung des Landes und dem Fortschritt auf vielen Gebieten, kam es anfangs gelegentlich auch zu Aufständen, wie z.B. die Satsuma-Rebellion der Samurai von 1877, die sich gegen eine Angleichung gegenüber dem Westen richtete. 

Die Meiji-Verfassung wurde 1890 gesetzliche Grundlage für das Kaiserreich Japan. Die neue Verfassung stärkte die Reformbemühungen des Staates seit der Öffnung. Mit jedem Schritt veränderte sich die Position Japans in der Außenpolitik und damit zu den europäischen Ländern und den USA. Auf beiden Seiten förderte man die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen durch diplomatische Missionen. Man schickte außerdem japanische Studenten an die Universitäten in Europa, um ihnen einen optimalen Wissensstand zu vermitteln und sie zu fördern. Ebenso wurde die Schulpflicht eingeführt.

Japan entwickelte sich rasch zu einem fortschrittlichen und erfolgreichen Land und gewann zunehmend an Macht im asiatischen Raum. Auch auf dem Gebiet der Rüstungspolitik engagierten sich die Japaner. Bedeutende militärische Erfolge auf Seiten Japans wurden 1895 im Chinesisch-Japanischen-Krieg und 1905 im Russisch-Japanischen-Krieg erlangt.    

Als der Meiji-Tenno Mutsuhitos 1912 starb, endete somit auch die Meiji-Zeit. Die Neuordnung auf politischer, militärischer und wirtschaftlicher Ebene in dieser Zeit brachte Japan entscheidend voran und verhalf dem Land zu Macht und Ansehen gegenüber dem Westen.