Japanische Schrift

Das Erlernen der japanischen Schrift ist schwierig und zeitintensiv, weil es aus vier unterschiedlichen Schriftarten besteht. Die Silbenschrift Hiragana wird den japanischen Kindern bereits im Kindergarten gelehrt und wird von ihnen auf spielerische Weise erlernt. Im Grundschulalter folgen dann die zweite Silbenschrift Katakana, die ersten 100 Wortschriftzeichen (Kanji) und die lateinische Schrift Romaji. Die schwierigen Wortschriftzeichen werden dann im Laufe der neun Schuljahre gelernt. Dabei müssen die Schüler 1.945 Zeichen in ihrer Strichfolge und ihren unterschiedlichen Aussprachen auswendig lernen.

Die japanische Schrift verwendet vier Schriftarten, die als Hiragana, Kanji, Romaji und Katakana bezeichnet werden. Hiragana und Katakana steht für die japanische Silbenschrift und Kanji für die chinesischen Schriftzeichen, die in der japanischen Schrift enthalten sind. Die Romaji sind das lateinische Alphabet, das in Form von lateinischen Zeichen verwendet wird. Diese Schriftarten erfüllen unterschiedliche Aufgaben und werden im Alltagsgebrauch meist gleichzeitig eingesetzt.

Im Japanischen folgen die Wörter ohne Leerzeichen. Die Schriftzeichen bestehen aus Quadraten und jedes Zeichen erhält eine gleichgroße Fläche, unabhängig davon, ob größere oder kleinere Zeichen dargestellt werden. Oft werden auch proportionale Schriftarten verwendet, so dass die Schriftzeichen keine Quadrate mehr ergeben. Das Japanische wird, wie das Chinesische auch, von oben nach unten geschrieben und in Spalten von rechts nach links angeordnet. Heute wird diese Reihenfolge in der Literatur und den japanischen Comics angewendet. Daher werden auch die Bücher von hinten nach vorne gelesen. Allerdings werden Texte mit lateinischen Zeichen und Sachtexte meist nach westlichem Stil gedruckt. In den japanischen Zeitungen können auch beide Schreibrichtungen vorkommen.

Die japanische Schrift ist während ihrer geschichtlichen Entwicklung zum schwierigsten Schriftsystem weltweit geworden. Seit der Meiji-Zeit wollte man daher auch die japanische Schrift reformieren und auf die Silbenschrift sowie die lateinischen Schriftzeichen beschränken. Diese Reformversuche scheiterten allerdings jedesmal an verschiedenen Faktoren. Eine erste Schriftreform erreichte man 1945, indem man die Kanji auf 1.850 reduzierte, obwohl 1981 wieder 95 Wortschriftzeichen hinzugefügt wurden.