Alltagskultur in Japan

Die Alltagskultur in Japan wird stark von der Tradition geprägt. Dabei spielen Funktionalität und Schlichtheit eine wichtige Rolle. Diese Grundsätze findet man sowohl in der Esskultur als auch in der Wohnkultur des Landes wieder. Der buddhistisch geprägte Begriff für Ästhetik bekommt hier eine besondere Bedeutung, der auch in der japanischen Teezeremonie angewendet wird.  

Bei der Ess- und Trinkkultur wird auf die besondere Zubereitung der Speisen geachtet. Die japanische Küche verwendet viel Reis, Fisch, Gemüse, Sojabohnen und Meeresalgen (Nori). Das wichtigste Grundnahrungsmittel der Japaner ist der Reis. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm außerdem der Verbrauch von Schweine- und Rindfleisch zu. Hinzu kamen Fast-Food-Ketten, die heute sowohl westliches als auch japanisches Essen zum Verzehr anbieten.    

Das Obst ist in Japan sehr teuer, weil nur qualitativ hochwertiges Obst eingeführt wird. Für die Mittagspause in Schule oder Firma verwenden die Japaner die Bento-Box, in der sich eine kunstvoll hergerichtete Mahlzeit befindet. Die Bento-Box kann man entweder fertig in kleinen Bento-Geschäften kaufen oder sie wird zu Hause von der Hausfrau hergerichtet. In der traditionellen japanischen Trinkkultur ist Sake, der Reiswein, das wichtigste alkoholische Getränk. Aber auch Pflaumenwein und Bier gelten als beliebte Getränke der Japaner. Während des Alkoholkonsums essen die Japaner gerne kleine Snacks, die entweder warm oder kalt serviert werden.        

Die Alltagskultur in Japan hat sich auf dem Gebiet des Wohnens verändert, ist aber in Ansätzen der Tradition treu geblieben. In der japanischen Wohnkultur dominieren Schlichtheit und Funktionalität. Die traditionellen Wohnhäuser verwenden in den Räumen Schiebetüren und Schiebewände. Die Schiebewände sind mit Japanpapier bespannt und praktische Raumteiler. Die Fußböden in den Zimmern werden mit Reisstrohmatten ausgelegt. Noch heute kann man diese japanische Wohnkultur in einem traditionell eingerichteten Ryokan (Hotel) finden.